Meine beste Freundin schien es darauf anzulegen, sich
bei einem Erfahrungsaustausch mit mir ganz sicher zu machen,
ob sie ihren Christian heiraten sollte. So kam es mir jedenfalls
vor.
Schon beinahe zwei Stunden saß ich mit Doreen in dem kleinen
Café und immer wieder sollte ich ihr von meiner Ehe erzählen.
Am meisten interessierte sie sich dafür, ob der Sex noch
immer so umwerfend war, wie vor der Hochzeit. Ich stutzte
erst mal. Gleich erfuhr ich, dass Doreen von ihrer Mama
erfahren hatte, wie sich die Männer abkühlen, wenn sie erst
mal ein paar Jahre verheiratet sind, und wie egoistisch
sie beim Sex werden können.
Ich machte mir so meine Gedanken. Ich war ja erst zwei Jahre
verheiratet, aber ich musste der Mama meiner Freundin recht
geben. Ich griff zu Doreen Hand und sagte aus ehrlichem
Herzen: „Weißt du, zu einer Ehe und zum Sex in der Ehe gehören
immer zwei Menschen. So, wie man niemand allein die Schuld
geben kann, wenn eine Ehe scheitert, gibt es auch nicht
nur einen Schuldigen, wenn der Sex nicht stimmt.“ Ich wurde
mir gar nicht recht bewusst, wie intim ich aus dem Ehebett
plauderte, als ich nachdenklich hinzufügte: „Wenn ich so
darüber nachdenke, was ich mit meinem Mann vor der Ehe alles
getrieben habe und auch noch nach der Hochzeit!
Ich glaube, wir haben nichts ausgelassen. Inzwischen weiß
jeder leider schon beinahe was kommt, wenn einer unter die
Bettdecke des anderen greift. Dann fliegen erst mal im Sommer
die Decken weg und die Nachtwäsche von den Leibern. Es wird
geküsst, gestreichelt und gespielt. Meist treibt er mich
mit einem flotten Petting zu dem Punkt, wo ich mir wünsche,
dass er ihn mir endlich reinsteckt.
Das bilde ich mir wenigstens so ein. In Wirklichkeit würde
ich mich gern noch viel länger mit Händen Lippen und Zunge
aufreizen lassen. Dann steigt er ungeduldig über mich oder
ich über ihn. Ja, er versteht es, mich fertigzumachen und
oft auch zu befriedigen ...“ Doreen unterbrach mich entsetzt:
„Das klingt ja ganz, als würde es bei euch nicht mehr stimmen."
„Unsinn. Aber ich bin deiner Mama dankbar, dass sie mir
einen Denkansatz gegeben hat.
Irgendwie leiden wir doch alle darunter, dass vieles zur
Gewohnheit wird, was früher so spannend und aufregend gewesen
war. Wenn ich es mir richtig überlege, benehme ich mich
im Alltag auch nicht immer so, dass ich für meinen Mann
anziehend wirken muss. Das geht schon bei der Kleidung los.“
Nachdem ich mich vor dem Café von Doreen getrennt hatte,
geisterte das Thema noch immer im Kopf herum.
Ich klagte mich selbst an, warum ich vor ein paar Monaten
mit einem Kollegen einen One-Night-Stand gehabt hatte. Freilich,
mein innerlicher Anwalt hielt ein Plädoyer für mich. Torsten
war sehr aufmerksam und charmant zu mir gewesen. Alles was
er mit mir getan hatte, war so neu und ungewöhnlich, dass
ich immer neugieriger auf ihn wurde. Als er splitternackt
unter mir keuchte und ich seinen Samen auf seinem Bauch
sah, war ich verdammt schnell ernüchtert.
Nichts war mehr neu und überdurchschnittlich aufreizend
gewesen. Ich schob die Gedanken weg. Mit diesem Kapitel
hatte ich abgeschlossen. Ich war mir sicher, dass mir so
ein unsinniger Seitensprung nicht noch einmal passieren
würde. Noch am gleichen Abend versuchte ich, meine Überlegungen,
die ich mir auf dem Heimweg gemacht hatte, in die Praxis
umzusetzen. Für die Bereitung des Abendessens band ich nach
der Dusche auf den nackten Unterleib nur ein weißes Schürzchen.
Ich glaubte, dass es Bastian im Vorbeigehen gar nicht bemerkt
hatte.
Gerade überlegte ich mir, wie ich seine Aufmerksamkeit auf
meinen geilen Schoß lenken konnte, ohne direkt zu sagen:
Mach mir schon einen Quickie. Ich war in meine Gedanken
vertieft, da fühlte ich mich gegriffen, auf den Tisch gebeugt
und von hinten heiß ausgefüllt. Ich war vollkommen aus dem
Häuschen. Alles vollzog sich beinahe, wie ich es mir gedacht
hatte. Wie ein ungezähmter Hengst rammelte er mich weiter
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